Hammerweg
Film 2010
 
HAMMERWEG FILM
Sie hören: Gust Maly
Premiere beim Crossing Europe Festival Linz am 22.4.2010 um 20:00 Uhr im Movie 3
Weitere Vorführung am 25.4.2010 um 20:00 Uhr
Moviemento, OK-Platz 1, 4020 Linz
 

Eine Baggerschaufel beißt ein Loch in die Hammerwegsiedlung und gibt einen Blick auf ihre Vergangenheit und ihre Menschen frei.

Ich habe ihm nicht richtig zugehört, dachte sie, ich habe ihm nicht richtig zugehört, aber er, er hätte erzählen müssen, viel mehr erzählen, jetzt sitze ich da und weiß wenig von ihm.

Die Autorin Eugenie Kain sitzt in einem leeren Raum und liest aus ihrer Erzählung „Flüsterlieder“ vor. Er ist ihr verstorbener Mann, der Liedermacher Gust Maly und er ist in dieser, schon seit vielen Jahren leerstehenden Wohnung aufgewachsen.

In der Nebenwohnung lebt die betagte Frau Kopatsch seit der Errichtung der Arbeitersiedlung in den frühen 1950er Jahren.

Vor dem Haus erzählt sie gemeinsam mit ihren Töchtern von dem Druck, dem sie als Fabriksarbeiterin und Alleinerzieherin ausgesetzt war und von der Enge mit sechs Kindern auf 45 Quadatmetern. Sie ist die letzte Bewohnerin des vier Parteien Hauses, das eines Tages mit ihr für immer verschwunden sein wird.

Drinnen singt Gust Maly von Band- von dem Mantel, der stets um vier Winter zu groß war und von seinen Schuhen, die immer secondhand waren.
Ihm war ein Teil des Museums gewidmet, zu dem die Siedlung für einige Monate wurde.

Der Maler Manfred Hofer legt im Keller ein Fresko frei, das er als Kind gestaltet hat und erzählt, dass er ursprünglich Bühnenbildner werden wollte, ehe er mit 13 Jahren mit dem Vater mitgehen musste, zur Arbeit auf seine erste Baustelle.

Die Siedlung hat bemerkenswert viele Künstler hervorgebracht, die in der Ausstellung die Leerstände neu bespielt und ihre Erinnerungen transformiert haben.
Die Regisseurin des Films ist ebenfalls am Hammerweg aufgewachsen und so erzählen kurz vor dem Verschwinden der Siedlung Bewohnerinnen, ehemalige Bewohner, Künstler und der Film selbst Sozialgeschichte aus dem Blickwinkel derer die sie erlebt haben.


R: Alenka Maly K: Roland Freinschlag M: Gust Maly
Österreich 2010, 50 Minuten
 

Trailer